Samstag, 31. Dezember 2011

44.

Am letzten Tag des Jahres einen der Robin Hoods getroffen - wie ein Kind versuchte er, sich der Unzerstörbarkeit des zu zerstörenden Objekts zu vergewissern, denn ohne diese würde seiner Aktion die Legitimation zerfallen, und als er von bereits erreichter Zerstörung hörte, wurde er tatsächlich kurz rot, rührend das, befand die Chefin, bevor sie wieder ihr offizielles Gesicht machte und allen ein wirklich Gutes Neues Jahr wünschte, wo und von wo auch immer.

43.

"Hier koennt ihr drei Schweine sehen,
die auf einer Wiese stehen,
eine Murmel, und was noch?
Ach ja richtig, einen Koch!

Die Schweine heißen Max, Paul, Fritz,
der Koch, der heißt Marie,
und wer das glaubt, wird selig,
und wer das nicht glaubt, nie."

Dienstag, 27. Dezember 2011

42.

Wer einfach aus sich selbst heraus vertrauenswürdig ist oder doch alles tut, um es zu sein, kommt nicht einmal auf die Idee, von einem, an dem er "Misstrauen" bemerkt, stattdessen "Vertrauen" zu verlangen; bezeugt also jemand, der Vertrauen verlangt, dadurch nicht, wie wenig er bereit ist, des Vertrauens würdig zu sein?

Freitag, 23. Dezember 2011

41.

Something apropos Christmas, when someone says "good-bye" - I love buys, especially the good ones.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

40.

"Hinter der Tür

Du öffnest die Tür,
da siehst du das Mädchen,
halbnackt im Karton
schließt sie geblendet
die Augen, das obere und das untere.

Da wirfst du die Tür zu,
gehst aber nicht weiter.
Du verharrst an der Stelle,
denn die willst du noch mal sehn,
die Augen, das obere und das untere.

Doch dann siegt die Rücksicht
auf die da hinter der Tür,
halbnackt im Karton und
mit weitaufgerissenen
Augen, dem oberen und dem unteren."

Robert Gernhardt

Dienstag, 20. Dezember 2011

39.

Erbliche Monarchien gibt es neuerdings vor allem in "kommunistischen Schurkenstaaten" - das ist eigentlich eine gute Nachricht.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

38.

Die Minderheitlerin mit der ewigen blauen Bluse beendete das Schweigen über die EinSatzLeitung, indem sie diese verließ, weil sie beschloss, einer Attraktion zu folgen: https://www.youtube.com/watch?v=Jgofy1caXsU

Montag, 12. Dezember 2011

37.

http://www.dailymotion.com/video/xaxs7s_nina-simone-i-m-feeling-good_music

Mittwoch, 7. Dezember 2011

36. B

‎"Aber trotzdem kann Verteidigen eine der edelsten menschlichen Beschäftigungen sein. Nämlich wenn es bis auf den Grund der Dinge und der Seelen geht und, auf die kleinen Mittel der Lüge verzichtend, mit der Wahrheit selbst, der ganzen Wahrheit nämlich, entschuldigt. In diesem großen Sinn kann auch literarische Apologetik verteidigen. Sie würde dann nichts beschoenigen, noch weniger einen angreifbaren Punkt umgehen, sondern gerade den bedrohtesten Punkt zur Basis der Verteidigung machen," zitierte die allgemeinste Verteidigung aus Franz Rosenzweig, Apologetisches Denken.

Montag, 5. Dezember 2011

36.

Am anderen Tage sprachen sie viel von Weichenstellungen und Stellschrauben - die Helden des "social engineering!"

Sonntag, 4. Dezember 2011

35.

"Es soll nicht umsonst gewesen sein" war immer schon die Buchstabenfolge für die Rechtfertigung neuer Kampfhandlungen - und ein weiser Staatenlenker wäre der, der rechtzeitig zu sagen wüsste: "Ja, es war umsonst."

Freitag, 25. November 2011

Donnerstag, 17. November 2011

33.

Mr. Versoehnungskitch got over his nevucha by planning an attack directed towards the hearts of his adversaries, a special kind of heart attack, or so he boasted into the ears of his wife - who was kind of used to that.

Mittwoch, 16. November 2011

32.

In came a call, an ardent paper by some anonymous hand, being a call for an "International Hug Your Torturer Day" - and nobody knew what to make of it, as even Mr. Versoehnungskitsch had to say, he was a bit in a nevucha.

Dienstag, 15. November 2011

31.

Das zentrale Missverständnis, dozierte der Demokratiebeauftragte, ist eines der Planung: man denkt, man koenne jemandem alles das als etwas "Eigenes" in den Mund legen, von dem man will, dass er es zu seiner Sache mache, und wenn er ausspuckt, was man ihm in den Mund gelegt hat, sagt man, "ha, du hast es selbst gesagt, du willst es in Wahrheit selbst."

Montag, 14. November 2011

30.

Es hatte alles damit angefangen, dass die "psychosoziale Realität" der einen sich absolut und an die Stelle aller abweichenden Wahrnehmungen und Empfindungen setzte, welche fortan als "Stoerungen" oder "Träume" oder gar "Realitätsverlust" galten - und dann dauerte es keine 200 Jahre, bis das dogmatische Gebäude zusammenfiel wie alle anderen dogmatischen Gebäude auch, es blieb ein bisschen erhalten, einige Räumlichkeiten in den Ruinen wurden weiter bewohnt und dekoriert, aber das Leben, einst der ganze Stolz des Gebäudes, wanderte weiter, errichtete neue dogmatische Gebäude und ließ auch diese wieder zusammenfallen, die großen schneller, die kleineren langsamer, es war ein Bauen und Fallen.

Sonntag, 13. November 2011

29.B

This is a misunderstanding, said Ms K, head of the creativity-department, and became green again: I am not your ghostwriter and I won't ever be nor will I ever accept someone to be my ghost-writer. I never did that, and I'll never do that. I do honor people who do this kind of job: but everybody who wants to make a deal of language and style with me, better offer me a place where I can do the writing and speaking in my own name, do some repair-work in the texts of others, or don't speak or write at all, did you get me? The trader was a little bit embarassed, first, and then a little bit furious, second, and then he said: but we are offering very good salary, and you should be grateful that someone wants to buy your stuff. It won't work, said Ms K,  I cannot do that, even if I wanted to. You picked the wrong kind of person, and what you did in order to get me down into a situation where - as you might have fancied - I could not refuse your offer and would have to either sell my skin or my language: It will fall heavily on your own feet, Sir. We can make this or that contract, but the very act of writing means too much to me, I won't ever use this as a thing of exchange with anybody. Besides that, we may talk about this or that, and if you want to enforce a deal with anyone special on anything special, we can negotiate. But don't you ever dare to instrumentalize things holy to me for your purposes, whether these be good or not good. She said this with a smile, got up, opened the door, and when he left, she said, beware of the cold, it is very cold outside today.

Samstag, 12. November 2011

29.

Fear not, said the camel to the trembling rich man, I won't go through this needle's eye, and smiling its sublime smile it turned around, slowly.

Freitag, 11. November 2011

28.

Wenn es um eine bestimmte Sache geht, will man nicht die ganze Menschheit mitreden lassen, schrieb der Facebook-Darling, und gab das Päckchen mit dem Testsieger ungeoeffnet zurück.

Montag, 7. November 2011

27.

Sometimes, findings that randomly pop up in the oceans of the worldwideweb, have to be necessarily dedicated to characters of the old EinSatzLeitung: this one is especially for the security-guy, Karomütze, fan of globalization and a notorious collector of globes http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/rueckversicherung-von-der-bibelanalyse-zum-schadensmodell-11067572.html.

Freitag, 4. November 2011

Donnerstag, 3. November 2011

25.

'Twas also about the idea of one single person who said: "I'll be free, we all will be free once I or we will really be allowed to live in peace without being subject to attempted coercion as to our sympathies and our willingness to have personal conversation with this or that person," it was about denial of choice regarding who you want to talk to.

Dienstag, 1. November 2011

23.

Rumour had it that a person had been disinabled at last by pompous campaigning in the background of everything - this is how rumour works, they said in the office, it rescues and destroys randomly.

Montag, 31. Oktober 2011

22.

Rumour had it that she was carrying a dangerous or dirty secret - so people would rely on barriers to make her confess or come out with something that was supposed to be her personal sin, or, in the eyes of others, her inward blockade; wondering how she could protect the secrets other people had entrusted her with, without becoming slave to these people's fears from being exposed or to the rumours and insinuations others were spreading, she decided to play idle games on words like carrying, bearing, wearing, worrying, waring and faring and to make fun of the so-called spirituality of others who were boasting how much they were living in a stage of universal love and that.

Sonntag, 23. Oktober 2011

21.

Die Idee, dass man wirklich "Stimmen hoeren" koenne, ist für Umstehende von dauerhafter Faszination, besonders, wenn derartige Erscheinungen einen Menschen treffen, dem man sich sehr nahe fühlt und mit dem man bestimmte Erlebnisse teilt, ohne bei sich selbst diese Folgen zu erleiden, aber stets bereit, sich einzufühlen so gut es geht; die EinSatzLeitung hat deswegen lange über neue Formen der Psychiatriekritik und über neue Wege, mit den Folgen schwieriger Lebensläufe umzugehen, nachgedacht, der Kreativleitung und dem klitzekleinen Forschungsminister weitere Arbeit an dem Thema aufgegeben und freut sich heute ganz besonders, einen faszinierenden Beitrag aus der New York Times zu präsentieren, in dem offenkundig eine neue Stufe der Selbstkritik des allgemeinen Psychologismus zum Besten von vormals Stigmatisierten erreicht ist: http://www.nytimes.com/2011/10/23/health/23lives.html?pagewanted=4&_r=1&ref=todayspaper

Sonntag, 16. Oktober 2011

20.

So viele große Neins, so viele große Jas, so viele Hätte-Koennte-Wäre, und nebenbei arbeitete einer einfach viele Jahre an hier einem kleinen Nein, da einem kleinen Ja, hier einem Koennte-doch und da einem Haben-Sie-schon-mal-versucht: http://forward.com/articles/142048/#ixzz1awPZ0PVH.

Dienstag, 11. Oktober 2011

19.

Wer heute Wiktor heißt, wird sich wohl schämen: http://www.sueddeutsche.de/politik/timoschenko-urteil-schockiert-die-eu-verloren-im-osten-1.1159740.

Donnerstag, 22. September 2011

Dienstag, 20. September 2011

17.

Es wird wohl eine neue Krankheit sein, sagte der Personalberater nach den 89 Interviews des Tages, wir sollten sie Grenzangst oder Peratophobie nennen.

Donnerstag, 15. September 2011

16.

Nachdem der eifrige Leser Erfolg gehabt hatte mit einer Klage gegen einen Schriftsteller, in dessen Buch er vorzukommen glaubte, freilich in einem dann doch zu ungünstigen Lichte, setzte er nach: als nächstes verklagte er einen Schriftsteller, weil dieser ein ganzes Buch ausschließlich über ihn, den eifrigen Leser, geschrieben hatte, ohne ihn ein einziges Mal zu erwähnen, insofern seiner Bedeutung in empoerendem Ausmaße nicht gerecht werdend.

Freitag, 9. September 2011

15.

Der Neurologe sagte nach der Obduktion, man habe der Leiche absichtlich das Gehirn zerschossen, es handele sich sozusagen um künstlich durch Gifteinsatz induzierten Alzheimer, und der Kriminalist erbleichte, denn er wusste, warum der Verstorbene mit aller Gewalt in eine Gemeinschaft integriert werden sollte, der er sich auf der Hoehe seiner geistigen Kräfte aus guten Gründen zu entziehen versucht hatte, und um einen hohen Preis.

Mittwoch, 31. August 2011

14.

Als es den Menschenmachern in Westeuropa zu eng wurde, beschlossen sie, ihren Wirkungsraum zu erweitern und ins Asiengeschäft einzusteigen, und sie gründeten eine Siedlung am Rande der chinesischen Mauer in der Nähe eines kleinen Ortes, indem sie den Provinzgouverneur davon überzeugten, dass sie imstande wären, alle seine entlassenen Gefangenen auf eine Weise umzuerziehen, die weniger Skandale in der Welt verursachen würde als die oertliche Gepflogenheiten.

Mittwoch, 24. August 2011

13.

Herr Müller-Lüdenscheid war nicht so sicher, ob er seinen Schoepfer überleben wollte, und es fiel ihm niemand ein, den er danach hätte fragen moegen.

Dienstag, 16. August 2011

12.B. Kurzer Bericht zum Klima der Nation. Von Mo.

In Berlin regnet es ausnahmsweise nicht. Wegen der starken Regenfälle der letzten Wochen ist die Luft aber sehr feucht.  Ich hatte einen langen Weg zu Fuß gemacht, denn es ging mir nicht gut, mein Kopf schmerzte seit zwei Tagen, als hätte ich Johanniskraustkapseln zu mir genommen, und etwas zu viel Wasser bewegte sich durch meinen Koerper, hatte sich unter meiner Haut gesammelt wie in den übelsten Zeiten der hormonellen Schwankungen, ich hatte wohl etwas falsch gemacht bei der kurzfristigen Rücknahme meiner Schrumpfung zu Ausflugszwecken. Immerhin, alles ging ganz gut, ich sah nicht mehr aus wie vor der Gefangenschaft, es war nicht mehr so, dass jeder blinde Mensch seinen Kopf nach mir drehte, aber es war gut genug, besonders, wenn man bedachte, dass ich mich erst an meine Ausmaße zu gewohenen hatte. Ich trug eine Tasche als Handtasche, über die ich in der EinSatzLeitung zu stolpern pflege, wenn ich mein Tellerchen in die Kreativabteilung trage, das war mir seltsam, ich hielt sie sorgfältig fest. Als ich lange genug gelaufen war, beschloss ich, mit der BVG zurück zu fahren, denn der Weg erschien mir doch weit, und dringende Aufgaben warteten, so glaubte ich jedenfalls. Als ich feststellte, dass gar kein Portemonaille in der Tasche lag, dachte ich, na gut, hast du keinen Taler nicht, trau auf dein ehrlich Angesicht, so hatte es meine Mutter selig mir immer gesagt. Als ich in der Bahn einen Sitzplatz gefunden hatte, brach mir der Schweiß aus, denn es ging mir nicht so gut, ich sagte es glaube ich schon. Ich sah seltsame Menschen, dünne und dicke, große und kleine, ernste und heitere, ärmlich behängte und gut betuchte. Mir gegenüber nahmen zwei kräftig aussehende Männer Platz, die T-Shirts mit einer Beschriftung trugen, Hollister 1922 stand drauf. Sie guckten immer mal zu mir rüber, und ich schämte mich meines Schwitzens. Mir fiel ein, dass ich unbedingt noch einen Termin notieren müsse. So holte ich einen kleinen Kalender, der doch in der Tasche war, hervor, und schrieb hinein, nur eine winzige Notiz, nicht groeßer als ich selbst, wenn ich in der EinSatzLeitung bin.
Aus dem Augenwinkel sah ich, dass die Männer gegenüber sehr genau guckten, was ich da hätte, sie sahen angespannt aus. Schließlich sagte einer, o, es ist ein Terminplaner, und lachte erleichtert. Sie waren beide sehr erleichtert. Sie müssen mit dem Schlimmsten gerechnet haben.

Donnerstag, 11. August 2011

12.

Die Idee, andere Leute das Lieben zu lehren, ist nichts als das Eingeständnis, dass man es selbst nicht kann.

Dienstag, 9. August 2011

11.

Du musst deinen Moerder verstehen, er ist ein Mensch wie du, waren die letzten menschlichen Worte, die das Kind hoerte, dann fiel der Schuss.

Donnerstag, 4. August 2011

10.

Am städtischen Gymnasium lernten die Kinder des Pfarrers andere Kinder von gebildeten Leuten kennen, die Zwillinge des Immobilienhändlers, den Sohn des Staatsanwalts und die Tochter des Bankbeamten - bis dahin hatten sie die materialistischen, egoistischen, raffgierigen, faulen und geizigen Menschen für eine Erfindung des Vaters und seiner Bücher gehalten, so wie Dorflehrer zur Ermahnung ihrer Kinder den Schneider mit der Scher' oder den Lehrer Lempel aus den Erfindungen anderer präsentierten.

Mittwoch, 3. August 2011

Sonntag, 31. Juli 2011

8.

Nach dem Attentat war der Attentäter zufrieden, denn er war ganz aus eigener Kraft in einen Zustand rein männlicher Virginität gelangt, nach welchem es ihn seit seinen Kindertagen im tiefsten verlangt hatte.

Montag, 25. Juli 2011

7.

Dass man um den Tod eines Menschen nicht bitten dürfe, hat schon Franz Rosenzweig festgestellt - aber längst stellt sich eine ganz andere Frage, nämlich die, ob man wirklich für jeden um Vergebung bitten dürfte, wenn man ernsthaft an Sünden und ihre Vergebung glauben wollte, wie es der Vergebung Unwürdige ihren Opfern gelegentlich einzuhämmern versuchen.

Samstag, 23. Juli 2011

6.

Unter den neuen Trachtenmodellen fiel insbesondere die Niedertracht ins Gewicht.

Sonntag, 17. Juli 2011

5.

In Wahrheit war der chinesische Innenminister besorgt: die Vasallen in seinem Washingtoner Hinterhof taten nicht, was man von ihnen füglich verlangen darf, noch lässt er den Außenminister in diplomatischer Sprache für sich sprechen von "Einmischung in innere Angelegenheiten," aber inhaltlich haben wir es längst verstanden, der Souverän hat das Recht, sein Volk zu unterdrücken, ohne daran erinnert zu werden - wird er erinnert, sind die Gefühle seines Volkes verletzt - Natürlich.

Donnerstag, 7. Juli 2011

4.

Es macht überhaupt keinen Spaß, wenn wir uns nicht mal auf der Kommentarebene herumtreiben koennen, sagten die EinSatzKräfte, deren Sprecherin keine geringere als die gute alte Leitung Oe war, wir wollen unser altes EinSatzBuch wieder haben.

Donnerstag, 30. Juni 2011

3.

The Getting-Things-Clearers and the Finding-It-All-Outers and the We've-Got-It-Right-Nowers came together and didn't know what to do next, as the cage with the early bird was silent and you don't feel like teaching if the one whom you wish to teach holds up a sign on which is written: I am the one whom you must needs want to teach how to get things clear and how to find things out and how to get it right now.

Mittwoch, 29. Juni 2011

2.

"Every deficit-reduction package of the last 30 years—under Republican and Democratic leaders—has exempted key programs for hungry and poor people from cuts," schreibt Rabbi Lerner von Tikkun in seinem heutigen Aufruf, diese Regel auch unter den gegenwärtigen Einsparungen einzuhalten, und informiert so über eine drohende Abräumung schlimmeren Ausmaßes.

Montag, 27. Juni 2011

1.

Zu Beginn seiner Amtszeit trug der Hoffnungsträger das ihm anvertraute Gut wie man ein neugeborenes Baby trägt, voller Stolz und Rührung; in der Midlife-Crisis seiner langen Amtsjahre schien er die Hoffnung zuweilen zu tragen wie man eine mit der Asche von einem Unbekannten gefüllte Urne vom Lieferfahrzeug in die Feierhalle transportiert, unfeierlich, achtlos, nicht einmal besonders peinlich berührt; und als er sein Amt abgeben musste, da waren keine Hoffnungen mehr da, die er noch hätte irgendwohin tragen koennen - seine Berater verkniffen sich ihr "ich hätte es dir gleich sagen koennen" nicht wirklich, und die Wand des Abgeordnetenhauses trug mit unerschütterlich erscheinender Gelassenheit ein weiteres schweres Porträt in Oel.

Sonntag, 26. Juni 2011

Die EinSatzRegel bleibt.

Das EinSatzBuch, das über drei Jahre als mein erstes oeffentliches literarisches Experiment im Internet (mehr oder weniger) funktioniert hat, ist abgeschlossen. Die EinSatzLeitung hat nunmehr ein neues Konzept erarbeitet, um das Format 'Blog' zu bespielen. Für diejenigen, die das Personal der EinSatzLeitung und seine immer am Rande des Nervenzusammenbruchs geleistete Arbeit der Selbstkonstituierung kennenlernen moechte, bleibt das EinSatzBuch im Archiv erhalten. Der neue Blog beschäftigt sich nicht mehr hauptsächlich mit der EinSatzLeitung selbst. Die EinSatzKräfte werden aber weiter auf der Kommentarebene zu Wort kommen und gelegentlich als Motive auf der B-Ebene wieder auftauchen, wenn keine dringlicheren Angelegenheiten vorliegen oder wenn ein interner oder externer Konflikt des Betriebes eine solche Selbstthematisierung erforderlich zu machen scheint.

Hier also noch einmal die EinSatzRegel:

Jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer darf jeden Tag einen Satz schreiben. Das gilt generell für das 'Post' ebenso wie für die Kommentare. Teilnehmer dürfen fiktiv und real sein. Realpersonen, die imstande sind, sich in mehrere überzeugende fiktive Charaktere zu zerlegen, dürfen von diesen auch mehrere an einem Tag je einen Satz posten lassen. Eine B-Ebene mit längeren narrativen Stücken bleibt weiterhin für die EinSatzLeitung reserviert.

Und die neuen Themen:

Alles, was im Abraum der Wortumschüttungen des medialen Tagebaus den EinSatzKräften oder ihren Besuchern erwähnenswert erscheint.

Lediglich dieser Einführungstext erscheint in mehreren Sätzen, ohne deswegen schon ein B-Ebenen-Text zu sein.

Alle Rechte bei der Autorin, wer es mit seinen Kommentaren anders halten will, ist eingeladen, sich entsprechend zu äußern.
Ich freue mich auf die neue Runde.

Gesine Palmer